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18.11.2015 | Eixen. Zu ihrem zweiten Treffen sind rund 50 Vertreter der Evangelisch-Lutherischen Kirche in Norddeutschland (Nordkirche) und des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern am 11. November in Eixen (Landkreis Vorpommern-Rügen) zusammengekommen.
Erst vor wenigen Wochen war im benachbarten Semlow das Landeserntedankfest gefeiert worden. Auf Einladung von Dr. Hans-Jürgen Abromeit, Greifswalder Bischof im Sprengel Mecklenburg und Pommern der Nordkirche, und Rainer Tietböhl, Präsident des Bauernverbandes Mecklenburg-Vorpommern, nahmen neben zahlreichen Landwirten auch Pastorinnen und Pastoren sowie Kirchengemeinderatsmitglieder teil.
In seinem Impulsvortrag sprach Andreas Krallinger, Deutsche Saatveredelung AG (DSV), zum Thema „Boden in der Landwirtschaft“. Das Jahr 2015 ist von der Generalversammlung der Vereinten Nationen zum Internationalen Jahr des Bodens erklärt worden, um der Bedeutung der Böden für die Ernährungssicherung in der Welt und für den Wohlstand unserer Gesellschaft zu unterstreichen.
An biblische Orientierungen im Umgang mit dem Boden hatte zuvor Bischof Abromeit in seiner Andacht erinnert: „Wir sollen diese Erde bebauen und bewahren. Hier wird man nicht grundsätzlich zwischen konventioneller und biologischer Landwirtschaft unterscheiden können. Für beide gilt das Gebot: Die Art und Weise der Bebauung darf nicht zu einer Zerstörung des Bodens und der Erde führen.“
Boden als begehrtes Spekulationsobjekt
Bauernpräsident Rainer Tietböhl betonte im Verlauf der Diskussion: „Unser Boden ist die Basis für unsere Arbeit. Die Pflege und der verantwortungsvolle Umgang mit unserem wichtigsten Produktionsmittel gehören zur Berufsehre eines jeden Landwirts. Denn nur nachhaltiges Wirtschaften sichert die Erträge für folgende Generationen. Uns Landwirten wird manchmal vorgeworfen, dass wir die Böden auslaugen. Doch Untersuchungen der Bundesanstalt für Landwirtschaft und Ernährung belegen, dass der Humusstatus deutscher Böden gut bis sehr gut ist. Wären unsere Böden tatsächlich in einem schlechten Zustand, würden wir deutlich geringere Erträge ernten als wir es in den letzten Jahren taten.“ Der Bauernpräsident bedauerte zudem, dass sich der Boden zum Spekulationsobjekt entwickelt habe, dessen Preis für heimische Bauern oftmals nicht mehr zahlbar sei.
Ulrich Ketelhodt, Landwirtschaftsexperte der Nordkirche, bezeichnete den Boden als „Schöpfungsgut“, das es zu bewirtschaften und zugleich zu bewahren gelte: „Wir treten für ein entsprechendes Verhältnis von Ökologie und Wirtschaftlichkeit sowie für die Einhaltung sozialer Standards ein.“ Er verwies auf die von der Evangelischen Kirche in Deutschland (EKD) empfohlene Kriterien für die Verpachtung kirchlicher Ländereien, nach denen zum Beispiel kein Klärschlamm ausgebracht und kein genverändertes Saatgut verwendet werden solle. Zudem werde eine mehrgliedrige Fruchtfolge befürwortet. In der Nordkirche wird derzeit über Maßstäbe für die Bewirtschaftung von Kirchenland diskutiert. Die mecklenburgische Kirchenkreissynode hatte 2014 entsprechende Empfehlungen für Kirchengemeinden beschlossen.
Nordkirche und Bauernverband verabredeten, die Reihe dieser Treffen im kommenden Jahr fortzusetzen. Bauernpräsident Tietböhl: „Ich freue mich, dass wir gemeinsam mit der Nordkirche das Thema Boden aufgegriffen haben. Der regelmäßige Austausch ist der richtige Weg, um für gegenseitiges Verständnis auch bei unterschiedlichen Ansichten zu werben.“ Bischof Abromeit: „Uns ist daran gelegen, mit Bauernverband und Landwirten im Gespräch zu sein. Dabei ist uns auch die Wertschätzung gegenüber den Bauern und die Achtung vor ihrer Arbeit wichtig.“