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Konventionelle und Ökologische Landwirtschaft im Gespräch

Bewusstsein für Lebensmittel geschärft

19.04.2014 | 300.000 landwirtschaftliche Betriebe gibt es in Schleswig-Holstein. Eine Million Hektar groß ist die Fläche, die landwirtschaftlich genutzt wird. Und auf 279.000 Hektar Ackerfläche wird Getreide angebaut. Grund genug für die Besucher der Gesprächsrunde in der Gaststätte „Zur Tankstelle“, sich über regionale Produkte und regionale Landwirtschaft auszutauschen.

Landwirtschaft im Gespraech

Foto: Peer Jessen-Nissen, Achim Bock, Evelyn Hochstein-Winter, Pastorin Maren Schlotfeldt, Karola Münster und Willfrid Schümann (von links)

Pastorin Maren Schlotfeldt vom Frauenwerk des Kirchenkreises Rantzau-Münsterdorf hatte zu dem Treffen Ende März eingeladen - im Rahmen der Fastenaktion „7 Wochen mit Produkten aus fairem Handel und der Region“. Peer Lensen-Nissen, Geschäftsführer des Kreisbauernverbands Pinneberg wies darauf hin, dass nach einer Umfrage für 69 Prozent der Menschen die Herkunft von Lebensmitteln und für 78 Prozent das Vertrauen wichtig sei. Gleichzeitig nannten aber mehr als 80 Prozent der Befragten den Preis als entscheidendes Kriterium. Wie das zusammenpasst - gute, regionale, vertrauenswürdige Produkte, die dann wenig kosten dürfen - erörterten die Teilnehmer des Gesprächsabends in der Folge. Karola Münster vom Hofladen in Rellingen und Willfried Schümann vom Hof Schümann in Brande-Hörnerkirchen hatten ihre Antwort schon vor Jahren gefunden: Sie verkaufen Produkte aus Öko-Anbau. Beide Redner erläuterten den Gästen ihre Arbeitsweisen. So warf Schümann etwa die Frage auf, ob es sinnvoll sei, Teiglinge für Brötchen aus dem Billiglohnland China einfliegen zu lassen und dann hier weiterzuverarbeiten. Auch Karola Münster berichtete von der wachsenden Anzahl der Kunden, die für ein paar Euro mehr lieber Produkte aus ihrer Direktvermarktung einkaufen als aus dem Discounter. Evelyn Hochstein-Winter ging gleich noch einen Schritt weiter: Sie baut ihr Gemüse und Obst selbst an. Den Gästen erläuterte sie ihr ausgeklügeltes Lagerungs- und Einkochverfahren - und erntete viel Zustimmung, aber auch den Hinweis, dass dafür nicht jeder Zeit und Kapazitäten habe. Am Ende standen unterschiedliche Produktionsweisen und Arbeitsabläufe nebeneinander und Pastorin Maren Schlotfeldt war zufrieden: Der Leiterin des Frauenwerks ging es vor allem darum, das Bewusstsein für Lebensmittel zu schärfen und den Austausch zu fördern.